Lymphdrainage für Pferde und Hunde
Das Lymphsystem
Für jedes Abwehr- bzw. Immunsystem, ob bei Mensch oder Tier, ist ein funktionierendes Lymphsystem unabdingbar. Dabei handelt es sich nicht um einzelnes Organ, sondern um ein komplexes Netzwerk aus lymphatischen Organen und Lymphgefäßen, die sich durch den ganzen Körper ziehen.
Das Lymphsystem ist aber nicht nur für ein gesundes Abwehr- bzw. Immunsystem zuständig, sondern auch für die Regulation des Flüssigkeitshaushaltes zwischen den Zellen. Die Flüssigkeit nennt man Lymphe (Körperwasser, lat. lympha, „klares Wasser“).
Durch die Lymphe werden Wasser und s. g. lymphpflichtige Lasten, wie z. B. Fette, Eiweiße, Hyaluronsäure sowie andere Stoffwechselprodukte, die nicht über das Blutgefäßsystem oder ein anderes Organ abtransportiert werden können, aus dem Körper entfernt. Das heißt, die Lasten werden letztendlich über den Blutkreislauf zu den Nieren transportiert und anschließend ausgeschieden.
Störungen und Erkrankungen des Lymphsystems
Ein gestörtes Lymphsystem wirkt sich demnach extrem auf den Organismus aus. Flüssigkeiten und Giftstoffe können nicht mehr ordnungsgemäß abgeführt werden und lagern sich folglich in Beinen, Gewebe und Organen ein, es entstehen Ödeme.
Kennzeichnend für eine funktionelle Beeinträchtigung des Lymphsystems, ist eine Schwellung. Diese beruht darauf, dass lymphpflichtige Lasten im Gewebe verblieben sind. In diesem Fall spricht man von einem Lymphödem.
Unbehandelt kann dies zu weitreichenden Folgen führen.
Damit dies nicht geschieht, ist es daher überaus wichtig, funktionelle Störungen im Lymphsystem rechtzeitig zu erkennen. Nur so lassen sich schwerwiegende Komplikationen und Erkrankungen frühzeitig behandeln oder sogar vermeiden.
Die Manuelle Lymphdrainage
Die Manuelle Lymphdrainage gehört zu den physikalischen Therapieformen und ist eine Entstauungstherapie.
Unter Einsatz spezieller Massagetechniken regt man den Lymphabfluss an und entstaut Ödeme, welche z.B. bei einem Pferd durch verschiedene Traumata, wie z.B. nach einem Tritt oder Operationen mit anschließend langer Standzeit oder bei genereller Funktionsstörungen des Lymphsystems, entstehen können.
Die Massagetechniken unterscheidet sich stark von anderen Massagemethoden. Bei der Manuellen Lymphdrainage kommen verschiedene, sanfte Grifftechniken zum Einsatz. Unter kreisförmigen Bewegungen, die mit leichtem und angenehmen Druck einhergehen, wird das Gewebe gereizt. Das Resultat daraus ist, das die Pumpfrequenz der Lymphangione gesteigert wird und dadurch der Lymphfluss angeregt wird. Angesammelte Stauungen können hierdurch leichter abtransportiert werden.
Die Manuelle Lymphdrainage ist auch hervorragend dazu geeignet, um den Tieren eine bessere und schnellere Regeneration nach einem Training oder einem Wettkampf zu ermöglichen.
- Akute Hufrehe
- Angelaufene Gliedmaßen (Inaktivitätsödeme)
- Bei Sportpferden um eine Übersäuerung der Muskulatur vorzubeugen
- Chronische Parotitis (Ohrspeicheldrüsenentzündung)
- Chronische Phlegmone (Elephantiasis)
- Kreuzverschlag
- Nicht infizierte Ödeme
- Postoperative Schwellungen nach Kolik-OPs
- Postoperative und posttraumatische Schwellungen
- Schlecht heilende Wunden
- Schwellungen von Gelenken und Schleimbeutel
- Sehnenerkrankungen (Tendopathien)
- Stauungsödeme, Gallen
- Vorbeugung und Stärkung des Immunsystems
- Akute Entzündung mit pathogenen Keimen
- Herzinsuffizienz
- Kardiales Ödem
- Lymphosarkom
- Schilddrüsenüberfunktion (Halsbereich)
- Schmerzhafte Ödeme
- Tumore, die sich lymphvaskulär ausbreiten